Fritz Haase. Alpsee Eis, Hohenschwangau

Aus der Vogelperspektive bzw. von einer erhöhten Position aus, blickt man links im Bild auf einen Baum mit lockerer Baumkrone, dessen Äste sich nach unten neigen. Wir können nicht sehen, wo er steht – vielleicht wächst er an einem Hang? Vor ihm breitet sich eine helle Fläche aus, auf der man unterschiedlich große, unregelmäßige, dunkle Flecken wahrnimmt. Der Titel der Fotoarbeit gibt den entscheidenden Hinweis, um die etwas rätselhafte Darstellung zu entschlüsseln: „Alpsee Eis, Hohenschwangau“. Die weiße Fläche ist ein vereister See; die dünne Eisschicht schmilzt an einigen Stellen und lässt die Öffnung auf das darunter sichtbare, dunkle Wasser als Flecken erscheinen.

Es ist eine wunderbar zarte, fragile Komposition, die fernöstlich anmutet. Das Schwarz-Weiß der Aufnahme verstärkt den Eindruck einer eleganten chinesischen Tuschzeichnung und lässt das Bild in einem poetischen Zwischenzustand schweben, unabhängig von Zeit und Raum.

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